Group Home – „Gifted Unlimited Rhymes Universal“ (Review)

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Man hatte es dieses Jahr nicht leicht als Gang Starr-Sympathisant, als Mitte April die traurige Nachricht vom Tode Keith Elams, besser bekannt als Guru, bekannt wurde. Der Krebs hatte ihn besiegt und mit ihm verschwand auch der letzte Tropfen Hoffnung auf einen weiteren Gang Starr-Release. Das alles ändert jedoch nichts am Stellenwert, denn der Stellenwert Gurus zeit seines Lebens und darüber hinaus, ist ein zentrales Kapitel in den Chroniken des Hip Hop. Und auch Lil Dap und Melachi the Nutcracker haben einen ihrer wichtigsten Kollegen nicht vergessen und widmen diesem gleich ein fünfzehn Stücke starkes Album. Ein kleiner Grund zur Freude innerhalb der Gang Starr-Sippschaft?

Wie so oft, überwiegt zunächst einmal ein Gefühl der Freude, hat man Group Home doch noch immer unter solidem Eastcoast-Rap gespeichert, der im Idealfall gleich vom Meister selbst, die Rede ist von Premo, produziert wird. Dieser hat für vorliegendes Album zwar lediglich einen Beat beigesteuert, dafür kommt noch einmal bzw. dreimal zu Wort und auch Jeru The Damaja, Lord Jamar und Grinsekind Smiley sind mit von der Partie. Das liest sich alles ebenso ordentlich, wie es sich auch anhört. Besonders die beiden ersten Tracks, das mit Jeru eingespielte „G.U.R.U.“ und „Pay Attention“ mit Smiley und Guru fahren wohlwollend ein. Letzterer Track vor allem wenn noch einmal diese einzigartige Stimme von Guru selbst ertönt.

Vollauf zufrieden mit den ersten Minuten, überkommt einen jedoch von Anspielpunkt zu Anspielpunkt das dumpfe Gefühl auf, hier ansonsten nur wenig Spannendes zu erleben. Gründe dafür sind wahlweise Kleinigkeiten wie die sehr dünne Hook auf dem ansonsten noch tauglichen „Up Against The Wall“ mit MC Ace und Lord Jamar oder aber schwere Schnitzer in Sachen Beatauswahl. Gerade der von Features befreite Mittelteil ist stellenweise anbiedernd langweilig und taugt allenfalls als Hintergrundbeschallung denn als in den Bann ziehende, bangende Rapmusik aus dem Big Apple. Schade, beweist doch die Anfangsphase, dass es durchaus besser gehen könnte.

Wenigstens zum Ende hin bekommt der Hörer noch einmal solides Material zugespielt. „The Legacy“ ist nicht nur vom Instrumental her wieder ein gutes Stück besser als Vorangeganges – kein Wunder, hatte hier doch DJ Premier selbst die Finger an den Reglern, sondern fährt erneut ein paar Verse von Guru auf, so dass ein Hauch von Gang Starr-Atmosphäre in der Luft hängt, von dem auch das direkt anknüpfende „Be Like That“ im Ansatz profitiert und schließlich zum dritten und letzten Mal die Bühne räumt für Gifted Unlimited Rhymes Universal.

Group Home liefert mit „Gifted Unlimited Rhymes Universal“ ein durchschnittliches Album ab, welches gut gemeint ist, aber aufs große Ganze betrachtet doch alles andere als relevant erscheint. Insofern ist es ein Album für Puristen und ein Denkmal an eine der großartigsten Stimmen, die Hip Hop jemals gehört hat und jeder Kauf unterstützt zu einem Teil den Treuhandfonds von Gurus Sohn. Ein weiterer Kaufgrund für ein ansonsten überschaubares Album, das ohne den Geist von Keith Elam kaum im Gehörgang hängen bleibt.

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Group Home – „Gifted Unlimited Rhymes Universal“ (Review)

Ein Gedanke zu „Group Home – „Gifted Unlimited Rhymes Universal“ (Review)

  1. Rest in Peace Guru!
    hiphop wird dich nie vergessen!
    ich hab das album gefeiert..
    Leute fangt wieder an HipHop zu hören !

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