BOZ – Kopfkrieg (Review)

Neues aus dem Hause Rattos Locos. Nachdem Nate57 und Telly Tellz bereits mit ihren Veröffentlichungen fast durchweg gute bis sehr gute Bewertungen erhalten haben, folgt mit BOZ nun der nächste Haudegen aus der Hansestadt Hamburg. So manch einer wird diesen bereits aus seiner aktiven Zeit in der RBA kennen, sowie seiner 2010 zum freien Download erschienen „Farben“-EP, welche bei der Hörerschaft sehr gut ankam. 2012 nun das Soloalbum, neunzehn Stücke stark, mit Features aus dem Rattos Locos-Camp, welches es auf Anhieb schaffte, in die deutschen Charts einzusteigen (Platz 60) und sich damit in die Erfolgsserie seines Kollegen Nate57 einreiht. Wie gut „Kopfkrieg“, so der Name seines Werkes, tatsächlich ist, sollen die folgenden Abschnitte aufzeigen.

Nun, zunächst sollte man sich bewusst machen, womit man es hier zu tun hat. Wer die bisherigen Veröffentlichungen des aufstrebenden Hamburger Labels kennt, der weiß, wohin die Reise geht. Geradlinige Instrumentale, die teils zum Kopfnicken einladen, treffen auf authentische, ehrliche Texte, die mit dem erfrischend eigenen Vokabular eine faszinierend einfache, aber wirkungsvolle Formel ergeben, die schlicht passt. Das Ganze lässt sich dabei stets noch immer als ausgereifte Version deutschen Straßenraps bezeichnen, darf in diesem Zusammenhang jedoch zu keiner Zeit mit Veröffentlichungen eines Farid Bangs oder ähnlichem verglichen werden. Die lyrische Übertreibung fällt hier mehr in den Hintergrund, die Schilderung echter Tatsachen genießt Priorität.

BOZ darf man dabei einen sehr gut ins Ohr gehenden Flow attestieren, welchen er auf „Crystal Night“ sodann auch gleich zum Besten gibt, ehe er mit „Autotune“ einen Titel abliefert, der besser ist, als es der Name zunächst mitunter vielleicht vermuten lässt. Denn mal ehrlich, wer möchte denn schon einen grundsoliden Rapper wie BOZ als T-Pain-Ersatz hören? Ganz recht, wahrscheinlich niemand. Dann doch lieber mit Telly Tellz und Nate57 auf „Garnix“, einem derben Stück Rapmusik, das einzig durch eine unpassend wirkende Hook getrübt wird und nichtsdestotrotz einen schönen Überblick über das Können der Labelkollegen darbietet.

Überhaupt ist eines der wohl treffenden Worte für „Kopfkrieg“ das schlichte, ehrlich gemeinte ‚gut‘. Egal ob der Titeltrack, der durch vergleichsweise ruhigen Beat und gekonntem Text die Aufmerksamkeit auf sich zieht. Das bekennend offene Stück „Ich brauch dich nicht“, bei dem BOZ mehr von sich preis gibt, als den Straßenhund und dabei dennoch auf kitschige Nuancen verzichtet. Oder aber „Bruder“ bzw. „Du findest Rap scheisse?“, wenn er selbst mit den besten Beweis dafür liefert, weshalb man gerade dies nicht tun sollte. Das Album wirkt in seiner Substanz einheitlich und umgeht es, einen zu abgerundeten Eindruck zu hinterlassen, was sich in einigen hervorstechenden Stücken aufzeigt.

„Kopfkrieg“ ist ein absolut rundes Album mit Ecken und Kanten, so wie man es gerne hat. Keine wirklichen Totalausfälle, ein durchweg überdurchschnittliches Niveau hinsichtlich Beats und Texte, gepaart mit sinnvoll gesetzten Gastbeiträgen, ergeben in der Summe ein wirklich hörenswertes, wenn auch vielleicht kurzweiliges, Album, dem man sich guten Gewissens hingeben kann und das sich zurecht in den hiesigen Charts platzieren konnte. Schönes Ding und ein weiterer Beweis für den schon jetzt beachtlichen Qualitätsstandart, denn man bei Rattos Locos ansetzt.

Wir können mit einem guten Gewissen eine Kaufempfehlung für dieses Album aussprechen. Greift zu!

BOZ – Kopfkrieg (Review)

3 Gedanken zu „BOZ – Kopfkrieg (Review)

  1. ey hip hop holic könnt ihr mich mal aufklären :D leute meinen bushidoo silla und co hätten sich vertragen und eko hätte jetzt was gegen farid usw fler und motrip sollen ja auch eine art tweef haben !

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