Ein deutschsprachiger Rapper aus Berlin, der sich vornehmlich Straßenrap verschrieben hat – eine Beschreibung, wie sie wohl auf unzählige Akteure im Spiel passen würde und die zeigt, dass es in dieser Sparte nicht an Personal mangelt. Entsprechend schwer fällt es, bei all der Konkurrenz positiv hervorzustechen. Vorzugsweise ist man besonders talentiert und haut die Wörter im Sekundentakt auf den Takt, besitzt eine wiedererkennbare Stimme sowie einen kreativen Kopf, der es ermöglicht, innerhalb des selbst gezimmerten Straßenrap-Wohnzimmers zumindest den ein oder anderen Konzept-Track oder dergleichen auf die Beine zu stellen.
Heute befassen wir uns mit Jasha, einer dieser vielen Berliner, die sich dem Rap verschrieben haben und damit ihr Glück versuchen. Nicht mehr ganz unbekannt, gehört er zur Sorte Rapper, die man kennen kann, aber nicht zwingend muss. Technisch bestenfalls solide und thematisch eher nüchtern, ist es vielleicht noch am Ehesten seine Stimme, die sich zumindest im Straßen-Modus ganz gut macht und auch in Konstellationen mit weiteren Rappern (hier etwa Blokkmonsta, Charnell und Rako) angenehm auffällt. Da die Musik jedoch immer wieder für Überraschungen gut ist, schafft es nun vielleicht auch Jasha, mit seinem neuesten Album zu überzeugen und sich zumindest als nette Alternative zu Farid Bang, Haftbefehl und dergleichen zu etablieren.
Eine Hoffnung, die nur allzu schnell schwindet. Konnten Bang und besonders Haftbefehl mit ihren Alben noch respektabel punkten, zeigen sich hier schnell Grenzen auf. Schon in den ersten Minuten vom „Endboss Style“ weiß man, was hier geht bzw. was nicht. Textlich stumpf und ohne nennenswerte Punchlines geht das alles von Statten, abheben können sich lediglich die beiden Tracks „Mein Herz“ mit Ayman und „Luzifer“. Zu wenig, hat man es hier doch mit immerhin dreizehn Stücken zu tun, wovon im Umkehrschluss ganze elf davon im belanglosen Inhalt verkommen und ein nur allzu befristetes Dasein führen.
Ach ja, es gibt noch den ein oder anderen verbalen Seitenhieb in Richtung Farid Bang, Kollegah und Eko. Sowie ein Feature von Charnell, der sich mit Rako dann auch den Preis des besten Nebendarstellers sichern kann. Um zum Schluss noch etwas Positives aufzuführen; die Instrumentale sind nicht ganz schlecht und geben so zumindest einen Grund, weshalb man sich einen der Songs mehr als nur ein einziges Mal anhören sollte. Alles in allem aber irgendwo doch ein eher enttäuschendes Fazit zu einem austauschbaren Album, wie man es in dieser Form wohl zu Genüge finden dürfte.
Es ist keine große Überraschung, aber der Junge aus dem Großstadtdschungel hat es nicht geschafft, mit „Endboss Style“ ein Werk abzuliefern, dass von vorne bis hinten überzeugt. Im Gegenteil, statt starken Momenten, ist das Album geprägt durch Mittelmaß, wie man es an jeder Straßenecke vorgesetzt bekommt. Das ist zwar nicht grottenschlecht, aber auch nicht wirklich überzeugend. Wer den Mund von Straßenrap einfach nicht voll bekommt, der kann sich an das Album wagen, alle anderen dürften reichlich wenig Argumente finden, die für ein Probehören oder Kauf sprechen.