Ludacris – „Battle Of The Sexes“ (Review)

Battle Of Sexes

Der Kampf der Geschlechter – ein Thema, das in der medialen Vergangenheit bereits zu genüge Stoff bot für Filme, Serien, Bücher oder die Boulevard-Magazine dieser Welt. Und auch in der Musik nahm man sich diesem bereits des Öfteren an. So auch Ludacris, der sein neuestes Werk gleich selbigem Thema widmet. Geplant als Kollabo-Album mit Shawnna, welche jedoch in der Zwischenzeit Distrubing Tha Peace verlassen hat, entschloss sich der auch als Schauspieler erfolgreiche Herr Bridges dennoch, „Battle Of The Sexes“ an den Start zu bringen. Ein Wenig im Adressbuch geblättert, schnell waren die zahlreichen Features (u. a. Monica, Lil Kim, Flo Rida & Nicki Minaj) fix und der gute Ludacris gar nicht mehr so solo (lediglich 3 Solotracks). Zeit in den Krieg zu ziehen.

Beginnend mit einem stimmigen Intro, wird sogleich dann der große Hit des Albums von der Leine gelassen: „How Low“. Ein imposantes Exempel von einem Beat und für heutige Maßstäbe enormer Erfolg sprechen für sich und wecken die Neugier auf die folgenden 13 Anspielpunkte. Was folgt ist jedoch zunächst nicht viel mehr als der Versuch an „How Low“ anzuknüpfen. Während „My Chick Bad“ eine mangelhaft auftretende Nicki Minaj als Feature auflistet und allenfalls durch die gescrewte Hook begeistert, spielt sich „Everybody Drunk“ mit ordentlichen Parts vom Hausherren und Lil Scrappy in wohligere Gefilde. So richtig vom Hocker haut einen das alles dann aber auch nicht wirklich.

Von nun an wird es dreckig – in mehr als einer Hinsicht. „I Do It All Night“ und „Sex Room“ machen schon im Titel die Marschrichtung klar und bieten mäßig interessante Bettgeschichten, die kaum mehr für Begeisterungsanfälle sorgen. Wenn dann auch noch Trey Songz in Aktion tritt, ist endgültig Schluss mit Lustig und es darf mit einem ernüchterndem ‚Öde‘ auf den Lippen beherzt die Skip-Taste gedrückt werden. Nun liest man den Namen Flo Rida als Gast und wieder zuckt der Finger zur Taste, doch hört sich das Ergebnis „I Know You Got A Man“ weit weniger schlecht an, als es vermuten lässt und greift mit Untreue gar mal wieder etwas losen Inhalt auf.

Im Grunde hat man nach gut der Hälfte bereits alles gehört, was es zu hören gibt. Ein Themenspektrum gestrickt um Partys und Sex, zumeist ordentlich geschusterte Beats und klar gehende, aber keinesfalls überdurchschnittliche Lyrics. Weshalb man aber dennoch weiterhören sollte? Weil es auch noch drei weitere gelungene Anspielstationen gibt. Einmal „Hey Ho“, bei dem Lil Fate und Lil Kim eine ansprechende Begleitung abgeben. Derordentlich treibende Bonus Track „Sexting“ und der einzig wirklich gelungene Versuche auf „Battle Of The Sexes“, Rap mit RnB zu vereinen. Ein Dank geht somit raus an Monica und ihren Beitrag zur Uptempo-Ballade „Can’t Live With You“.

Sicher, Ludacris ist immer noch ein Rapper mit Leib und Seele, der es versteht über die Instrumentale zu fegen wie eine F-15 im Tiefflug. Auch ist „Battle Of The Sexes“ kein gänzlicher Griff ins Leere. Aber gemessen an den Vorgängeralben präsentiert sich das alles doch weitaus durchschnittlicher, als man es vom DTP-Aushängeschild gewohnt ist. Und man beginnt sich zu fragen, ob dem Album eine weibliche Konstante, wie ursprünglich geplant, doch ganz gut getan hätte. Kampf des Jahrhunderts? Wohl eher Sparrings-Kost als Vorbote auf das hoffentlich überzeugendere „Ludaversal“.

battleofsexesbewertung

Ludacris – „Battle Of The Sexes“ (Review)

Ein Gedanke zu „Ludacris – „Battle Of The Sexes“ (Review)

  1. „Nun liest man den Namen Flo Rida als Gast und wieder zuckt der Finger zur Taste“
    ja so hab ich auch gedacht. und zu recht. der track is müll.

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