Die weltbesten Rapper, Die Besten der Besten – wer sind sie? Sind diese Rankings nicht total subjektiv und fallen immer unterschiedlich aus?
Wohl wahr, doch wenn man sich nach einer Meinung richten möchte – wessen Meinung wäre das? Wessen Ranking wäre das Richtige?
Im Endeffekt müsste man sich viele solcher Rankings anschauen, um sich eine einigermaßen objektive Meinung bilden zu können. Dabei sollte man vielleicht mit den Rankings der mächtigsten Institiutionen der Industrie anfangen.
Billboard ist in dieser Hinsicht wohl einer der schwersten Player und wenn man eine Meinung betrachten sollte, dann vielleicht diese.
Sie haben ein ziemlich feines Ranking der 10 besten Rapper erstellt – jedoch wurden sie nicht nach ihrem Erfolg, oder Fähigkeiten als Künstler, sondern hauptsächlich nach ihrer Größe als MC sortiert.
Wie diese Top 10 ausfällt ist natürlich sehr spannend und umstritten.
#10 Lil‘ Wayne
Billboard meint, dass bei Weezy nicht nur die Qualität vorhanden ist, sondern auch ein Arbeitsgeist eines Kampfstiers, denn die Quantität geht mit der Qualität Hand in Hand, wenn man von Lil‘ Waynes Karriere redet.
Weezy ballerte zwischen ’04 und ’09 so viele Alben, Feats und Mixtapes raus, dass er sich schon durch diesen Sondereinsatz den Platz erkämpft hat.
Dazu kommt noch, dass er Elvis von Hot 100 Thron getreten hat und nun auf Platz 10 des Besten-Rapper-Rankings ruhen darf.
#9 Kendrick Lamar
Warum Lamar in dieser Liste seinen Namen prägen durfte? Weil der Kerl die Rap-Kunst revolutioniert hat und weiterhin revolutioniert.
Rap hat sich lange Zeit sehr langsam entwickeln, mit immer wieder denselben Reimtechniken zu unterschiedlichen Beats.
Die musikalische Begleitung machte Fortschritte, doch die Sprache schien hinterher zu hinken…bis dann Kendrick Lamar auftauchte.
Er zeigte, dass lockere Triple- und Quadruple-time Reime Frische in die Segel blasen können, die Persönlichkeitsspaltung immer noch in ist und Ad-Libs auch vielschichtig sein können.
#8 Ghostface Killah
Dieser Kerl darf irgendwie in keinem Ranking fehlen. Offensichtlich ist er einfach der Herr der Superlative und auch Billboard ist voll davon überzeugt.
Nicht nur, dass er einen der größten Vokabulare aller Rapper führt, auch lyrisch ist er auf einer Höhe, die viele Rapper nicht einmal gerochen haben, so Billboards Gedanke.
Stark verwobene Texte mit schwerem Einsatz von Slang, die jedoch trotzdem zu glasklarer Reinheit aufpoliert sind, haben ihm nicht nur eine feste Stelle in der heftigsten Hip-Hop Gruppe gesichert, sondern auch die achte Position des BB-Rankings.
#7 Lauryn Hill
Eine Dame darf in so einem Ranking keineswegs fehlen und wenn man die gesamte Rapwelt nach dem besten weiblichen MC absucht, dann findet selbst Billboard keine Bessere als Lauryn.
Die weiche Stimme und scharfe Reime machen sie bereits zu einer nicht zu unterschätzenden Größe der Rapgemeinde, doch die Palette der Emotionen, die diese Frau mit ihrer Musik wiedergeben kann, ist die Nadel die Billboards Herz durchbohrt und ihr den siebten Platz gesichert hat.
#6 Andre 3000
An diese Position könnte man auch Outkast stellen, doch gerankt werden hier keine Gruppen, sondern MCs als Individuen.
Andre 3000 hat über Big Boi eine klare Oberhand, denn das letzte Projekt der beiden könnte man getrost als zwei Einzelaufstellungen betrachten, bei dem Andre klar nach Punkten gewinnt.
Nicht zu vergessen sind die Platten, die Outkast zuvor rausgeballert hat, denn diese haben der Rapwelt neue Vorgaben im Bereich Erfolg, Qualität und Innovation gesetzt.
Wer will sich schon mit Outkast anlegen?
#5 Nas
Nas ist kein Rapper. Zumindest sieht das Nas so und betrachtet sich viel lieber als ein moderner Poet.
Ein riesieger Wortschatz und eine Tonne Talent schmiedeten Illmatic, das selbst 20 Jahre später als DAS beste Hip-Hop Album aller Zeiten betrachtet wird – es ist eben Strassenpoesie gekoppelt mit traumhafter Produktion.
Wem diese Angaben nicht reichen, um Nas den fünften Platz zu gönnen, den erinnert Billboard daran, dass Nas mal mit „Ether“ den Jay Z Himself in der Boden geschraubt hat.
#4 Rakim
Zwischen Oldschool und New-School gibt es eine Trennlinie, doch diese ist keine Jahresangabe, sondern ein Rapper: Rakim.
Als dieser 1987 debütierte, zeigte er der Welt, dass man auch locker musikalische Geschichten erzählen kann, statt sich in starren Reim-Rahmen zu bewegen.
Rakim machte eine Vorgabe, die seine Nachfolger übernommen haben – von Nas bis Lamar.
#3 Eminem
Alleine mit Schock kommt man nicht weiter. Die erlangte Aufmerksamkeit geht schnell verloren, wenn man nicht gleichzeitig seinen Skill unter Beweis stellt und seine Hörerschaft nicht nur mit Tabuthemen aus dem Gleichgewicht bringt, sondern auch mit der zungenbrecherischen Darbietung verworrener Gedankengänge.
Eminem hat sich aus dem Underground hochgekämpft, während viele dort geblieben sind.
Viele haben versucht seinen Weg einzuschlagen, ihn zu kopieren – doch wer ist The Real Slim Shady?
Die beeindruckende Technik ist für Billboard ausschlaggebend für Eminems dritten Platz.
#2 Jay Z
Jay war in seinen Reimen, Texten und Technik nicht immer so entspannt, wie heute, aber wie wir alle wissen – es bedarf sehr viel Übung, bis eine Fertigkeit zu Magie wird.
Jay Z hat sich mit jedem Album verbessert, stetig an seinem Wortspiel und Flow gearbeitet und erklomm durch diese Arbeit nach und nach den Rap-Olymp.
Kaum ein Rapper hinterließ auf seinem Weg so viele Werke, die als Klassiker betrachtet werden können und somit wird er in diesem Ranking nur von einem MC geschlagen.
#1 Notorious B.I.G.
Böse Zungen mögen behaupten, dass manche Rapper ihren Legendenstatus nur deswegen tragen, weil sie im jungen Alter gestorben sind, doch Notorious B.I.G. hat diesen Status bereits sehr früh in seiner Karriere erlangt.
Seine Mic-Skills werden von manch einem als unübertroffen angesehen, doch Billboard geht es nicht nur darum.
Es ist auch das Storytelling, die lyrische Expertise und der heftige Erfolg, den Biggie von Anfang an erntete, die in sein Ranking mit hineinspielen.
Durch seinen Tod hatte er leider keine Möglichkeit mehr neue Musik zu produzieren…aber auch Fehler zu machen, denn all das, was er bis zu seinem Tod rausgebracht hat, ist makellos – und genau das hat kein Rapper bisher geschafft!
Was ist mit Tupac?
Viele von euch werden sich nun fragen, warum Biggie den Thron eingenommen hat, Tupac jedoch gar nicht erst zum Zug kam. Normalerweise sehen wir in Rankings zu den besten Rappern stets Eminem, Biggie und Tupac die oberen Positionen teilen.
Dafür hat Billboard eine Erklärung – 2Pac wurde in diesem Ranking gar nicht erst berücksichtigt. Billboard hat die Raplegende nämlich aus einem ganz bestimmten Grund weggelassen.
Zugegeben, Tupac ist einer der einflussreichsten Rapper aller Zeiten, doch er war eher für großartige Songtexte, denn für dominante Bars bekannt.
Das ist die Meinung von Billboard und wir müssen nunmal damit leben….