Hip Hop Style – damals und heute

Hip Hop Style – damals und heute: Bei Jay-Z klingeln die Kassen, 50-Cent kann sich auf seinem Geldpolster ausruhen und Russel Simmons freut sich schon auf das Weihnachtsgeschäft. Doch nicht etwa, weil sich ihre Musik so gut verkauft, sondern wegen ein paar simpler Klamotten.

Das klingt seltsam und ist doch überall nachzulesen. Das wirklich dicke Geschäft machen Hip Hop-Größen heutzutage nicht mehr durch Alben und Plattenverträge, sondern durch ihre eigenen Kleidungsmarken. G-Unit Clothing, Rocawear oder Phat Farm sind nur einige bekannte Marken, die den Namen von bekannten Hip Hoppern adeln. Was sagt das über den Style an sich und seine Bedeutung heutzutage noch aus?

Die Geschichte des Hip Hop Style

Zusammen mit der Musik entwickelte sich der Style in den 70er Jahren in New York. Den Höhepunkt erlebte die Mode allerdings in den 80ern. Die Einflüsse der South Bronx flossen direkt in den Kleidungsstil mit ein: Da war einerseits der Zusammenhalt der afroamerikanischen Gemeinschaft, andererseits die Probleme des sozialen Brennpunktes, Entbehrungen und Wünsche. Besonders die eigene Persönlichkeit und die Individualität standen im Vordergrund. Das macht den klassischen Hip Hop Style auch vielfältiger und bunter als heutzutage.

Großen Einfluss übte auch die Breakdance- und Sprayer-Szene aus. Die Kleidung musste sportlich und lässig sein, damit man sich flüssig bewegen konnte. Gleichzeitig waren die Farben bunt und knallig. Typisch waren auch große Brillen, Ringe, die mehrere Finger bedeckten, und klobige Sneakers mit dicken Schnürsenkeln. Durch Künstler wie Kurtis Below oder Bid Daddy Kane wurden protzige Goldketten ebenfalls ein Sinnbild des Hip Hop.

Hip Hop Style in den 90ern

In den 90ern wurde Hip Hop mehr und mehr zum Mainstream, womit auch der Style alltagstauglicher und öfter getragen wurde. Dabei gab es jede Menge Einflüsse wie von Seiten Will Smiths, der helle Kleidung und Baseballcaps einbrachte. Auch der Gangster Rap zeigte seine Spuren durch Baggy Pants, die ihren Ursprung in den amerikanischen Gefängnissen hatten, da dort die Insassen keine Gürtel tragen durften und ihre Hosen tief saßen. Gleichzeitig entwickelten sich unterschiedliche Stile in den einzelnen großen Gebieten des Hip Hop. Kapuzenpullover und Timberland Boots in New York, Flanell und Converse an der Westküste und goldene Zähne im Süden.

Mehr und mehr grenzte sich die Westcoast auch damit ab, da sie Inspiration an der Mafia-Kleidung durch Filme wie Scarface fand. Die Kleidung wurde bunter aber auch luxuriöser durch Pelzmäntel, Anzüge, Fedora Hüte und Krokodil-Lederschuhe. Rapper und Hip Hopper begannen, eigene Marken auf den Markt zu bringen, und trugen die eigenen Modelle auf der Bühne.

Hip Hop Style heute

Der Trend zu mehr Opulenz und Luxus nahm bis heute nicht ab: Platin ersetzte Gold und gerade weibliche Hip Hopper setzen auf Diamanten und jede Menge „Bling Bling“. Dazu gehören nun auch Marken wie Gucci, Prada oder Louis Vuitton. Mit dem ursprünglichen Style der Straße hat die heutige Hip Hop Mode nur noch wenig zu tun. Trotz alledem setzt auch sie noch Trends: Timberland Schuhe und Tommy Hilfiger sind nicht die einzigen Marken, die durch die Hip Hop Community weltweit und in allen Schichten Erfolg verzeichnen konnte. Auch subtilere Einflüsse lassen sich in der Modewelt feststellen: Leoprints wurden zuerst von erfolgreichen Damen des Hip Hops getragen, Bandanas, Beanies und Mützen mit Slogans und Prints verdanken wir ebenso dem Streetstyle und selbst beim Schmuck lassen sich Designer von übergroßen, mehrgliedrigen Ringen und Grills inspirieren.

Hip Hop Style – damals und heute

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