Ice Cube – „I Am The West“ (Review)

I Am The West

Blättert man in der Geschichte des Westküsten-Raps, wird man gezwungenermaßen auf Namen stoßen, an denen kein Weg vorbeiführt und ohne deren Mitwirken Rap heute weltweit nicht den Stellenwert hätte. Ice Cube etwa, der sowohl als Teil von N.W.A. für Furore sorgte, als auch auf Solowegen durch die Decke ging. Hinzu kommen respektable Erfolge im Bereich der Schauspielerei und ein eigenes Label namens Lench Mob Records, über welches zuletzt mit „I Am The West“ auch das bis dato letzte Album des Eiswürfels aus Crenshaw, L.A., erschienen ist. Wie viel Energie und vor allem Leistungsbereitschaft diesem noch innewohnt, erschließt sich dann beim Hören der 16 Anspielpunkte.

Zu Beginn erwartet den Hörer zumindest Schmackes – Cube startet angenehm aggressiv und macht dabei keine Gefangenen, so dass „Soul On Ice“ und das mit Jayo Felony und WC aufgenommene „Life In California“ auf Anhieb überzeugen können. Selbiges lässt sich von den folgenden Tracks leider nur bedingt sagen, insbesondere die Kollaborationen mit OMG und Doughboy klingen ebenso wenig spannend, wie sie sich als Teil der Tracklist lesen. Das Album läuft nun geradewegs in eine entscheidende Phase ein, in der der Zuhörer allmählich die ersten Eindrücke zu einem vorläufigen Resümee zusammennimmt.

Weshalb „I Rep That West“ genau zum richtigen Zeitpunkt einsetzt und gemäß dem oft zitierten ‚old but gold‘-Ansatz umsetzt, der in Folge des außerordentlich stramm gehenden „No Country For Young Men“ konsequent fortgesetzt wird. ‚I’ma kill one of you young punks with a old school flow‘ heißt es dort zu Beginn und man ist geneigt, ihm dies für die folgenden Minuten zu glauben. Weiterhin überzeugt auch das gefasste „Hood Robbin’“ und „Your Money Or Your Life“, beide Male gibt Ice Cube eine gute Figur ab und sorgt so trotz einiger durchschnittlicher Tracks für einen zufriedenstellenden Abgang.

Als kleine Randnotiz bleibt festzuhalten, dass einige der Tracks verhältnismäßig kurz sind und die Drei-Minuten-Marke nicht erreichen, was dem Album wiederum etwas vom Studioalbum-Charakter nimmt und mehr den Eindruck eines hochwertigen Mixtapes erweckt. Ob man das nun mag oder nicht, ist eine Frage des persönlichen Geschmacks, zumal die Länge der Songs unterm Strich keinerlei Aussagen über die Qualität machen. Höchstens die Frage nach dem Preis-Leistungs-Verhältnisses könnte dadurch zunächst auf den Tisch kommen. Sei es drum.

„I Am The West“ ist ein weiteres Werk in der bemerkenswerten Historie des O’Shea Jackson und weiß in seiner Gesamtheit immernoch des Öfteren zu überzeugen, wenngleich die hin und wieder ans Tageslicht scheinende Durchschnittlichkeit kaum von der Hand zu weisen ist. Ice Cube wird seinen Platz im Schaukelstühlchen, bewaffnet mit Flinte, nicht ohne Weiteres an über motivierte Jungspunde abgeben und sorgt als verdienter Veteran für klare Verhältnisse in und um L.A. – muss man nicht bedingungslos lieben, aber sollte man definitiv nicht vorschnell als uninteressant abtun.

westreview

Ice Cube – „I Am The West“ (Review)

8 Gedanken zu „Ice Cube – „I Am The West“ (Review)

  1. für mich : Texte : 4 Sterne Produktionen : 4 Sterne Gesamteindruck : 4 Sterne
    dieses jahr eines der besten Hip Hop Alben. Ich versteh gar nicht warum es so gefloppt ist ? naja schade

  2. Warum es gefloppt ist, ist doch ganz einfach zu erklären: Ice Cube ist real geblieben. Aber realer Rap ist leider nicht mehr „in“ bei der Massenkäuferschicht.

  3. DAS ALBUM WAR GEIL!!!!!!!!!
    EINFACH NUR WESTSIDE!!!!!
    SCHEISS AUF FIFTY UND DIE GANZEN ANDEREN NEWSCHOOL OPFAS!!
    ICE CUBE UND DR.DRE BLEIBEN IMMER DIE KINGS!!!
    WEST COAST WARLOARD!!!
    DAS ALBUM EINFACH NUR VERDAMMT GEIL!!
    ALLES TOP!!
    BEATS TOP!
    TEXTE AUCH TOP!
    UND FEATURE GÄSTE AUCH TOP!!!

    DUB-C UND MAYLAY SIND DABEI!!
    AUCH ICE CUBES SÖHNE SIND DABEI!!
    HOLT EUCH DAS ALBUM!!!!!!!
    LEIDER WAR DR:DRE NICHT DABEI…DER HATTE WAHRSCHEINLICH ANGST ABZUKACKEN…‘

    HOFFENTLICH WIRD DETOX AUCH GEIL!!!

  4. @ICE CUBE WESTCOAST

    „SCHEISS AUF FIFTY UND DIE GANZEN ANDEREN NEWSCHOOL OPFAS!!“

    yep 50 cent ist newschool ^^

  5. gutes review! cube hat mich bis jetzt mit jedem einzelnen album überzeugt i am the west ist zwar gut verglichen mit den meisten anderen rap alben heutzutage aber für ice cubes verhältnisse hätte es besser sein können meiner meinung nach

  6. Ja es stimmt das Ice Cube Real geblieben ist und richtigen Hip Hop macht.

    Aber trotzdem ist nicht von der Hand zu weißen das es eines seiner schwächeren Alben ist…

    Für mich ist Raw Footage ein Meisterwerk und eines seiner besten Alben überhaupt und hätte ihm in den 90er Jahren bestimmt 5* Platin innerhalb eines Jahres eingebracht…

    Naja wir werden anfang nächstes Jahr erfahren wie gut man verkaufen kann wenn man real bleibt, Detox wird es verraten.

    Ice Cube hat einfach keine Promotion gehabt und daher war nicht mehr zu erwarten denke ich….. !

    Ich hoffe ihn auf Detox auf einem guten Track zu hören :)

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