Warum YouTube für Rapper nicht immer die beste Option ist

Unsere Gruppe wächst und auch die Anzahl der Fragen wächst mit. Immer wieder wird die Frage gestellt, wie man mehr Klicks auf die YouTube Videos packen kann. Hiphopholic kann hier helfen, keine Frage, doch ich möchte euch auch erzählen, warum ihr YouTube als Medium hinterfragen sollt.

YouTube ist zwar das gängige Medium, wenn es um Musikvideos geht, vor allem bei Newcomern. Allerdings ist YouTube nur EIN Medium von VIELEN. Manchmal ist es besser sich nach anderen Möglichkeiten umzuschauen. Warum?

YouTube ist überrannt

Schon lange wird auf YouTube so viel Content gepackt, dass nicht einmal Maschinen mehr mit der Flut an neuen Videos klarkommen. Geschweige denn Menschen, oder eure potentiellen Fans.

Viele Rapper versteifen sich zu sehr auf die Vorstellung, den eigenen YouTube Channel so weit zu pushen, dass die Abonnentenzahl die nötigen Aufrufe und Reichweite generiert. Man darf jedoch nicht vergessen, wie viele Rapper um die Aufmerksamkeit der Zielgruppe kämpfen.

Oft ist es genau deswegen ein nahezu aussichtsloses Unterfangen, Reichweite über YouTube zu generieren.

YouTube will „vertrauenswürdige“ Kanäle

Hast du gewusst, dass YouTube die zweitgrößte Suchmaschine nach Google ist? Das große Problem an Suchmaschinen ist, dass sie den Benutzern vertrauenswürdiges Content präsentieren wollen. Ob ein Channel als vertrauenswürdig eingestuft wird, hängt unter anderem davon ab, wie lange dieser schon besteht und wie viele Uploads dieser hat.

Als Newcomer hat man mit Abstand die schlechtesten Karten, um in Suchergebnissen, oder Empfehlungen aufzutauchen. Das heißt im Klartext, dass du zuerst lange und fokussiert hustlen musst, Videos hochladen, promoten und warten, bis dein Channel zumindest 12 Monate alt ist – erst dann fängt das richtige Wachstum an.

Was sind die Alternativen?

Das Problem kann man umgehen, indem man seine Musikvideos, in denen so viel harte Arbeit steckt, nicht nur über YouTube pusht, oder bereits etablierte Plattformen sucht.

Facebook Video

Facebook setzte sich vor einigen Jahren das Ziel, YouTube ein großes Stück vom Videomarkt abzujagen. Um das zu erreichen, vergibt Facebook nach wie vor sehr viel Reichweite an hochgeladene Videos und noch viel mehr Reichweite an native Videos. Nativ ist ein Video für Facebook, wenn es NUR auf Facebook hochgeladen wurde und nirgendwo sonst, also einzigartiger Content.

Ich habe schon Rapper gesehen, die knapp 1000 Aufrufe auf ihren YouTube Videos haben und über 10.000 Aufrufe auf ihren Facebook Videos.

Was denkst du: Wenn irgendjemand deine Musik gut findet, ist es von Bedeutung, ob er dich auf YouTube, oder Facebook gesehen hat? Wohl kaum!

Der nächste Vorteil ist, dass Facebook bei der Bewerbung von nativen Videos etwa die 5-10 fache Reichweite gönnt, als bei YouTube Videos. Anders formuliert: Wenn du von Facebook in die tiefste Vergessenheit gekickt werden willst, dann poste einfach YouTube Links!

Channel Riding

Wenn du jedoch auch über YouTube gefunden werden willst und bereit bist mehr Arbeit und Verhandlungsgeschick einzusetzen, dann suche nach anderen Kanälen, wo du dein Video platzieren kannst.

Es gibt zahlreiche Kurationschannels für Rapvideos. Das sind Kanäle, die keine, oder kaum eigene Videos produzieren, sondern nur Videos von anderen Usern hochladen. Hier ergibt sich eine direkte Win-Win Situation.

Der Channelbetreiber kassiert die Klicks und damit die Werbeeinnahmen, ohne Arbeit in Contentproduktion stecken zu müssen und der Rapper kassiert jede Menge Aufmerksamkeit und neue Fans, weil in der Regel Links zu allen seinen Plattformen und Fanseiten in der Beschreibung geliefert werden. Manchmal muss man dem Channelmaster ein paar Kröten dazuzahlen, aber hier lässt sich breit verhandeln und es lohnt sich in der Regel mehr, als seine Videos tausendfach auf irgendwelchen Blogs zu spammen.

Auch in diesem Fall sehe ich immer wieder Channels von Newcomern, die unter allen ihren Videos, eines oder zwei Videos haben, die das 10-20 fache an Klicks haben – weil sie auf einem Kurationschannel hochgeladen sind! Eine Frage bleibt offen: Warum nicht einfach ALLE Videos NUR NOCH dort hochladen, auf den eigenen Channel verweisen und auf die ersten paar Tausend Abonnenten zu warten?

Fazit

Die Zusammenfassung ist ganz einfach. Wenn du deine Videos nur auf YouTube platzierst, dann bist du verloren. Wir haben nicht mehr 2007.

Facebook beschenkt dich mit mehr Klicks und Reichweite, etablierte Kurationschannels beschenken dich mit weiterer Reichweite und etablierte Kurationschannels auf Facebook verbinden das Ganze.

Wenn du dann auch noch ein bisschen Cash in die Hand nimmst, dann könntest du mehr Leute mit deinem nächsten Video erreichen, als mit den 5 vorherigen.

Warum YouTube für Rapper nicht immer die beste Option ist

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