Kollegah [vs] Oxxxymiron Battle: Ist Alpha Music am Ende?

Schon mitbekommen? Kollegah vs Oxxxymiron ist ein Rap Battle, das wohl bald zu den meisterwarteten gehören wird. In diesem Post zeigen wir in welcher Zwickmühle Kollegah nun steckt. Das ist wohl die verrückteste Geschichte des Jahres. Kein Scherz. Kollegah hat riesige Chancen, genauso  wie einige Gefahren – und null Rückzugsmöglichkeit. Checkt das mal aus.

Kollegah hat nicht die beste Phase seiner Karriere

Aktuell erleben wir eine ziemlich seltsame Phase im Deutschrap. Die letzten Jahre ist kaum etwas Außergewöhnliches passiert, alles blieb beim Alten, Business-as-usual.

Doch 2019 lässt so einiges in der Szene explodieren. Vor allem die Spitze des Deutschraps bricht offenbar in nur wenigen Monaten komplett weg.

Zuerst haben wir das bei ersguterjunge und Bushido gesehen. Das Label hat in wenigen Woche quasi aufgehört zu existieren, obwohl alles kurz zuvor noch so hoffnungsvoll aussah.

Von Bushido hören wir gar nichts mehr. Der Rummel um die Polizei und den Schutz ist abgeklungen und es sieht ganz danach aus, als würde der bekannteste deutsche Rapper nicht mehr wiederkommen.

Wenn wir jedoch von der Spitze des Deutschrap sprechen, dann dürfen wir auch Kollegah nicht außer Acht lassen. Und auch bei ihm geht es drunter und drüber.

Was wir als Kollegahs großen Masterplan vermuteteten, scheint sich nun in Luft aufzulösen. Doch sogar mehr als das – die gesamte Karriere des Alpha Bosses schwebt aktuell offenbar in großer Gefahr.

Was hat Kollegah verbrochen?

Was geschieht denn da? Kollegahs Masterplan (unserer eigenen Spekulation nach) bestand offenbar darin, sich vom Rapper zum Business Trainer langsam zu rebranden. Alle Aussagen und Aktionen Kollegahs, die er Ende 2018 bis Anfang 2019 unternommen hat deuten direkt darauf hin.

Er gab in einem Interview an, dass er sich auf seine „Alpha Mindset Coachings“ fokussieren möchte, führte Interviews mit den Baulig Brüdern und Dirk Kreuter, gründete das neue YouTube Channel „Felix Blume“, um mehr als reale Person, statt Kunstfigur „Kollegah“ in Erscheinung zu treten. Doch dann kamen zwei große Fehltritte, die Kollegah leider geleistet hatte.

Der erste große Patzer war Kollegahs Debüt als Business Trainer – die „Alpha Offensive“.
Der Boss wollte daraus offenbar ein ganz großes Ding machen, doch an der Umsetzung hat es gehappert.

Wir können davon ausgehen, dass das Event im Endeffekt qualitativ auf Höchstlevel laufen würde, doch beim Start gab es einen entscheidenden Fehler. Die Webseite der „Alpha Offensive“ war weit jeglicher Perfektion, als sie online gegangen ist.

Das Design fühlte sich lieblos und fade an. Den größeren Schnitzer erlaubten sich die Designer jedoch bei der Gestaltung der Preisseite.

Zuallererst sprangen einem exorbitante Preise im vierstelligen Bereich ins Auge. Dabei waren es die Preise für die VIP-Tickets, während ein „Normalo-Ticket“ bereits ab etwa 70 Euro zu haben war.

Doch die Fans haben schnell den falschen Eindruck gewonnen. Ein Shitstorm brach über Kollegah ein.

Der Tod der „Alpha Offensive“

So fielen zahlreiche Vorwürfe, der Alpha Boss würde seine Fans abzocken wollen und an Realitätsverlust leiden. Kollegah startete einen Erklärungsversuch, doch nichts half mehr.

Das Event hat er abgeblasen. Die „Alpha Offensive“ ist gestorben und das ist schon schlimm genug.

Es kommt jedoch dazu, dass das Kollegahs Debut als Business Trainer werden sollte und dieser Neustart ist nun ordentlich vergeigt. Es wird wohl eine Weile dauern, bis Kollegah einen weiteren Versuch wagt, seine Trainerkarriere anzugehen.

Wenn überhaupt. Es wird für ihn schwierig sein, seinen Fans abermals die Vorstellung zu verkaufen, er könnte eines der größten Motivationsevents auf die Beine stellen, ohne, dass die Fans die Parallele zu der „Alpha Offensive“ ziehen.

Diese Tür hat sich für Kollegah nun für eine Weile geschlossen. Doch was kann er nun machen? Im Prinzip bleibt ihm nur das, was er schon zuvor gemacht hat – Rap.

SSYNIC vs. MEIDI

Doch auch hier hat Kollegah aktuell zu kämpfen. Schließlich ist die Finale von „TopTier Takeover“ mit Ssynic und Meidi kaum an jemanden vorbeigegangen.

Viele YouTuber parodierten bereits das Video, erklärten es, nahmen es auseinander. Allen voran war es Ssynic selbst, der seine Meinung über seine offenbar ungerechtfertigte Niederlage in einem langem Video präsentiert hatte.

Für diejenigen, die nicht wissen, was passiert ist – schaut euch das selbst an. Nun steht das Thema der Schiebung und des Misjudgements im Raum und dieser Elefant hat noch lange nicht vor zu gehen.

Auch diesen Vorfall wollte Kollegah auf dem „Felix Blume“ Channel mit seinen Fans besprechen, doch so richtig gut gelaufen ist die Aktion nicht. Das einzige, was Kollegah damit erreicht hatte, war ein Schwall von Dislikes.

Nun hätte die Zeit ihr Werk erledigen können und die Sache wäre vielleicht leise unter dem Teppich verschwunden, doch wenn es so einfach gewesen wäre, dann gäbe es diesen Artikel nicht.

SSYNIC als Angelpunkt?

Für viele Deutschrap Fans wird Ssynic kein besonderer Name sein, doch für Battle-Rap Fans ist er ein enorm bemerkenswerter Kontrahent.

Ssynic weiß sich nicht nur im Battle-Rap, sondern auch als Comedian zu behaupten und verdient damit den Respekt gleich auf zwei Bühnen. Lyrisch extrem gewandt, ist Ssynic auch als Person offenbar ein ziemlich offener und freundlicher Kerl, der schnell Kontakte knüpft und darauf auch etwas Neues entstehen lässt.

Wer sich jemals für Battle-Rap interessiert hat, dem kann auch der Name Dizaster nicht unbekannt sein. Dizaster wird in der Battle-Rap Szene mit überwiegender Mehrheit als der beste aktive Battlerapper bezeichnet.

So gibt es sogar die Vermutung, dass Eminem ihn auf „Rap God“ erwähnt hatte. Das einzige Eminem-Battle, das tatsächlich einen ungewissen Ausgang haben könnte, wäre gegen Dizaster.

Aber wir schweifen ab. Jedenfalls hat Ssynic erst kürzlich Dizaster in Berlin gebattlet.

Wie kommt er aber überhaupt dazu? Zum einen spielt da der Umstand rein, dass Dizaster sich gerne als international bester Battlerapper präsentiert und multilingual rappt. Zum anderen kommt dazu, dass Ssynic einer der wenigsten deutschen Battlerapper ist, die sich trauen auf Englisch zu battlen.

Der dritte Faktor ist – Oxxxymiron.

Wer zur Hölle ist Oxxxymiron??

Nun, das ist vielleicht ein Name, der dich nicht bekannt vorkommt, aber in naher Zukunft jedem in Deutschland bekannt sein wird.

Oxxxymiron ist einer der genialsten Rapper des Planeten. Ja, der ganzen Welt.

Dieser Mann ist bescheiden wie Dalai Lama und raptechnisch kompetent wie Eminem. Tatsächlich wäre es sogar spannend den Ausgang zu verfolgen, wenn Eminem und Oxxxymiron gegeneinander im Battle auftreten würden und selbst, wenn Eminem gewinnen würde, hätte er doch nicht so ganz gewonnen.

Das bedarf einer Erklärung.

Oxxxymiron ist eigentlich ein russischer Rapper, der in der russischen Rapszene nicht nur ein erfolgreicher Rapstar ist, der regelmäßig die Charts stürmt, sondern auch einer der gefürchtetsten Battle-Gegner überhaupt.

Bisher hat er nur ein einziges Battle verloren. Damals hat er den Gegner unterschätzt, doch genau dieser Fehler hat ihn noch gefährlicher gemacht. Oxxxymiron lernt nämlich aus seinen Fehlern.

VERSUS – Wo Oxxxymiron herkommt

Seit den ersten Tagen steht Oxxxymiron hinter „VERSUS“, dem größten russischen Battlerap Veranstalter.

Jetzt muss man verstehen, wie heftig VERSUS eigentlich ist. In Deutschland haben wir „Rap Am Mittwoch“, das Tierstar Andrez nun zu „TopTier Takeover“ rebrandet hat.

Als größte Battlerap Plattform hat TTT nun knapp über eine halbe Million Abonnenten. Die Peaks bei den Views liegen bei etwa 500.000-1.000.000 Aufrufen. In Nordamerika teilen sich Kanada und USA den Battlerap Markt.

In Kanada beherrscht King Of The Dot die Battlerap Szene. Mit über 750.000 Abonnenten peaken sie bei etwa 2-3 Millionen Aufrufen. Die USA führen die Ultimate Rap League, auch URL TV genannt.

Sie sind nun fast bei einer Million Abos angekommen und peaken entsprechend bei 4-6 Millionen Aufrufen. Und dann haben wir Russlands VERSUS.

Wait for it.

Mit 4,5 Millionen Abonnenten peaken die Jungs bei 40-46 Millionen Views!! Wir haben hier einfach mal eine Liga, die mehr als doppelt so groß und beliebt ist, wie die deutsche, kanadische und US-amerikanische zusammen.

Und dann haben wir Oxxxymiron, der so ziemlich der größte Star und schlimmster Alptraum eines jeden Opponenten dort ist. Round.

So entwickelten sich die Dinge – bis zur Herausforderung

Weiter geht die Geschichte – schauen wir uns mal die Chronologie der letzten Ereignisse an. Dann können wir verstehen, wie Oxxxymiron, Dizaster, SSYNIC und Kollegah zusammenhängen.

Nun, zwischen Dizaster, dem besten Battlerapper der Welt, und Oxxxymiron, dem besten Battlerapper Russlands kam es am 16. Oktober 2017 zu einem Battle auf der King Of The Dot Plattform.

Das Battle war zwar ohne Judgement, aber Dizaster selbst, so wie die Online Community haben Oxxxymiron den Sieg zugesprochen. Damit wird Oxxxymiron selbst zu dem besten Battlerapper der Welt.

Dizaster und Oxxxymiron battlen? Ja, wie jetzt? Ja, genau, auf Englisch. Für Oxxxymiron war es sein erstes englischsprachiges Battle. Gegen den Besten der Besten. Gewonnen.

Nun ist Oxxxymirons Name weltweit bekannt. Das zeigt auch seine Einladung zu Shade45, dem Radiosender von Eminem, wo ihn DJ Whoo Kid weniger interviewt, als angehimmelt hat.

Auch VladTV wollte Oxxxy sofort sprechen. Am 16. Dezember 2017 gibt Oxxxymiron einen Auftritt in Kiev. Auf die Bühne holt er dann auch noch Dizaster und – Tierstar Andrez – Rap Am Mittwoch/TopTier Takeover sind im Spiel.

Am nächsten Tag, den 17. Dezember 2017 fahren die drei Jungs nach Deutschland, wo Oxxxymiron Dizaster gegen SSYNIC antreten lässt und damit dem Letzteren eine Riesenehre erweist.

Nun kennen sie sich alle untereinander. Am 15. Februar 2019 schließlich die angebliche „Schiebung“ gegen SSYNIC seitens Kollegah & Co. Und schließlich, am 11. Mai 2019 kommt der nächste Move.

Das Interview mit Rooz, Oxxxymoron, SSYNIC, TTT und P.A.

Es kommt das Interview von HipHop.de raus, womit wir alle Fäden zusammenführen können.

Nochmals eine kurze Zusammenfassung: Kollegah zieht den Unmut der Battlerap Szene auf sich und vor allem ist SSYNIC angepisst.

SSYNIC ist mit Oxxxymiron cool. Bei Rooz auf der Couch sitzen nun: SSYNIC, Oxxxymiron, Tierstar Andrez und P.A.

Das erste, was die meisten Zuschauer überrascht, wird im zweitbesten Kommentar ausgedrückt: „Oxxxymiron kann besser deutsch als 90% der Deutschrapper.“

Ja, Oxxxymiron spricht sehr gut Deutsch, da er auch eine Zeit lang in Essen gelebt hat. Die Jungs kommen sehr schnell auf das Thema Misjudgement bei TTT zu sprechen und P. A. als der „Unbeteiligte“ gibt es auch gleich zu – er hätte SSYNIC den Sieg zugesprochen.

Oxxxymiron nagelt ihn gleich fest und fragt, ob er 2:1, oder 3:0 gejudget hätte. Daraufhin meint P.A. , dass er nicht sicher ist, ob Meide eventuell eine Runde gewonnen hätte.

Das wäre also auch in dieser Runde geklärt. Nun sitzen bei Rooz einmal P.A. und dann die drei bekannten Vertreter der Battlerap Szene.

Was könnte die Absicht dahinter sein? Wenn man sich das ganze Interview anschaut, dann lässt sich das schnell feststellen.

Kollegah vs Oxxxymiron: Herausforderung zum Battle!

Seine Gründe hierfür formuliert er klar und deutlich. Oxxxymiron will sich auch in der deutschen Rapbattle Szene behaupten.

Wenn er schon die deutsche Sprache beherrscht, dann ist das auch mehr als gerechtfertigt. Kollegah hat selbst seine Rapkarriere als Battlerapper bei RBA gestartet.

Vom Fame her, gemessen an Fans, Views und Abonnenten sind die beiden gleich starke Kontrahenten. Oxxxymiron hat sich auf seine Herausforderung überdies sehr gut vorbereitet.

Er verschließt nämlich Kollegah alle Rückzugsmöglichkeiten.

Seine Argumente sind dementsprechend gestaltet:

  • Das Battle gegen Kollegah wäre für Oxxxymiron das allererste deutschsprachige Battle überhaupt.
  • Oxxxymiron hatte Angst gegen Dizaster anzutreten, tat es aber trotzdem weil.
  • Es Alpha ist, dennoch das zu tun, wovor man Angst hat.
  • Das Battle würde eines der größten Events in der deutschen Rapszene darstellen. Alleine deswegen sollte man das machen für:
  • Die Fans.
  • Die Szene.
  • Die Geschichte von Hip-Hop.

Vor allem das Argument mit der „Alpha-Attitüde“ nimmt Kollegah jegliche Rückzugsmöglichkeit.

Die Anwesenheit von Rooz, P. A., Tierstar und SSYNIC und die Hunderttausende von Views des Interviews untermauern dies noch. Oxxxymiron gibt Kollegah ein Jahr Zeit, um auf sein Angebot zu antworten.

Es sind über zwei Wochen vergangen und es ist noch keine Antwort in Sicht. Aber schließlich heißt Kollegahs letztes Video auf dem Felix Blume Kanal auch „I’ll be back“.

Wir warten. Kollegah kann nämlich nicht nicht darauf eingehen.

Das wäre so, als würde Nurmagomedow zu Conor McGregor hingehen, seinen Bart anzünden und ihn danach zum Kampf herausfordern. Der Bart brennt. Alpha ist jetzt angesagt.

Welche Vorteile hätte denn Kollegah, wenn er dem Battle zustimmt und gewinnt?

  1. Erstens, würde er sein Image nicht nur auf das alte Level bringen, sondern um 3 Level weiter steigern. Kollegah wäre der beste Battlerapper der Welt.
  2. Zweitens, würde sich Kollegah sofort weltweit einen Namen machen. Ob in Russland, USA, Deutschland, Kanada – Kollegah wäre der Kerl, der Oxxxymiron geschlagen hat!
  3. Drittens, könnte Kollegah seine Marketing-Kunst nutzen und an diesem Event direkt so viel verdienen, wie seinerzeit Floyd Mayweather am Kampf gegen Manny Pacquaio.

Welche Nachteile hätte Kollegah, wenn er verlieren würde?

Im Prinzip keine.

Wenn er verliert, dann kann man sagen, dass Oxxxy durchgehend im Battlerap ist, während Kollegah seit 10 Jahren aus der Übung ist.

Es ist schließlich auch nicht so, dass Oxxxymiron ein rein russischer Rapper ist. Er war zu Beginn seiner Karriere bei Optik unter Vertrag.

Nachteile gäbe es nur, wenn Kollegah die Herausforderung komplett ignoriert, oder ablehnt. Denn das wäre ein großer Schlag für das ganze Alpha Imperium.

Aber stellt euch einfach mal vor, wie brutal das wäre, wenn Kollegah tatsächlich JA sagt. Wenn Kollegah sich mit seinem Team an die Planung und entsprechend auch die Umsetzung des Events macht.

Das Battle könnte locker 50-100 Millionen Views auf YouTube erreichen und einige neue Rekorde aufstellen! Hoffen wir, dass Kollegah schon bald „back“ ist und endlich ein „Ja“ für uns parat hält!

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